Donnerstag, 4. Februar 2016
De Schtrompf
A dem lange
Schtrompf lesme ond är
werd emmer länger
ond länger ond nömme
ufhöre met Lesme de Schtrompf
lampet öber d Schtäge
abe öber alli
Trett vo de Schtäge
lampet er abe ond d Lüt
wonderid sech
zonderscht: wohär
chond ächt dä Schtrompf ond wer
tod dra lesme ond wer
hed gnueg langi Bei zom dä Schtrompf
alegge am Ändi?
(Kuno Raeber: Abgewandt Zugewandt. Zürich: Ammann 1985, S. 74)
Freitag, 5. Februar 2016
Projektförderung, staatlich. – Gewiss würden die Götter, wenn es sie gäbe, sich amüsieren über den Ernst, mit dem heute Geisteswissenschaftlern technische Dinge abverlangt werden, von denen sie nichts verstehen, so dass sie gezwungen sind, mit dem Anschein gleicher Ernsthaftigkeit zu reagieren — was dann ein allgemeines inflationäres Scheinfechten ergibt, das, unter der Flagge von "Langzeitperspektive" und "Qualitätssicherung", über Abgründen segelt.
(Ein Amüsement für die direkt Beteiligten ist es offensichtlich nicht.)
Donnerstag, 11. Februar 2016
Lyrischer Umschlagtext: Elke Erb, Sonnenklar, hg. von Urs Engeler und Christian Filips, roughbook 032, Berlin 2015.
Montag-Mittwoch, 15.-17. Februar 2016
Fasnacht. – Die drei schönsten Tage! Und jedes Jahr noch schöner. Wann aber werde ich es endlich schaffen, den Humor des Basler Humors zu begreifen?
Montag, 22. Februar 2016
Soeben erschienen: das Heft über Kuno Raeber in Text+Kritik (Nr. 209).
Mit 13 Beiträgen über Lyrik, Prosa und Tagebücher, über den Nachlass und die neu entstehende Online-Edition der Gedichte.
[…] Einst
wirst du mich suchen. Einst
bleibt von mir nur noch die Stimme.
FLUSSUFER (1963): Zikade
Montag, 29. Februar 2016
Schalttag an der Unibas. – Seit Jahren wieder mal an der Alma Mater (so heißt das doch auch in Basel, obwohl der kahle Bau am Petersplatz ja nullkommanull Alma-Mater-Aura bietet). Ringvorlesung rund um den Strœmfeld-Verlag. KD Wolff erzählt, in leisem Ton, fast unbewegt, von den Aufbruchs-, Ideologie- und Kämpferjahren der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts. SDS, Häuserbesetzung, Strafverfahren (38 etwa, die mit Willy Brandts Demonstrationsamnestie allesamt – schwupps! – vom Tisch waren). KD erzählt, in leisem Ton, mit so vielen Satzpausen, dass man sich zum Mitformulieren und Weiterhelfen gedrängt fühlt. Mitgegangen, mitgefangen! Alte Strategie. Der Vortrag endet am Schicksalspunkt, wo der Verleger endlich zum Verleger wird: dank Hölderlin. Roter Stern. Strœmfeld. Jetzt hätten die Autoren (tot und lebendig) und die Herausgeber das Wort. Die Zeit ist um. Fortsetzung folgt. Jeden Montag an der Alma Mater am Petersplatz.