Tagebuch 2014

Mittwoch, 1. Januar 2014

Happy New Year!

Raus mit dem Weihnachtszeug, rein mit den Osterhasen. Solange wir in Kaufstimmung sind. Der Countdown läuft.

Außerdem: Die BAZ (Basler Zeitung) hat die fünfzehn bedeutendsten «Denker» der Schweiz für 2013 gekürt. Endlich haben wir, was ich schon immer ahnte, schwarz auf weiß: auch Roger Köppel von der «Weltwoche» und Christoph Mörgeli (von wo auch immer) gehören dazu. Verbindlichste Gratulation!
 

Donnerstag, 2. Januar 2014

Schlechte Nachricht. — Die Zürcher heiligen den Berchtoldstag (obwohl dieser Berchtold unbekannterweise kein Heiliger ist). Daher ist heute Verzicht auf Tante NZZ angesagt. In Basel hingegen wird – Berchtold hin oder her – normal gearbeitet, so dass vermutlich auf die BAZ nicht verzichtet werden muss, obwohl der gewichtigste Aktionär bekanntlich ein Zürcher ist.
 

Freitag, 3. Januar 2014

Vielleicht hatte die Heidenreich doch recht  im Literaturclub: Handke ist eine Zumutung (und zwar nicht in jenem weihevollen Sinn, den er seinerseits sicherlich diesem Ausdruck – etwa als Zu-Mutung – verleihen würde).
 

Samstag, 4. Januar 2014

Urs Widmer. Reise an den Rand des Universums (2013), S. 103:

Das Jahr fängt nicht mit dem Frühling an. Zu seinem Beginn herrscht Kälte, Frost. Kaum Licht. Kein Mensch kann einsehen, warum er denn nun in dieses neue Jahr hinein soll.

Übrigens: Ich habe Handke durch Urs Widmer ersetzt und bin's zufrieden.

An Johnsons Jahreszeiten knorze ich immer noch, ärgere mich über meinen Masochismus und kann's – mittlerweile auf Seite 1553 angekommen – doch nicht lassen (überspringe allerdings von Zeit zu Zeit einige jener Seiten, die nicht über ihre eigenen Anspielungen und Verklausulierungen hinwegzukommen scheinen).
 

Montag, 6. Januar 2014

Bibliophiles. — Auf sämtlichen zehn meistausgeliehenen Büchern der Stadtbibliothek von Antwerpen wurden Spuren von Kokain gefunden. Auf anderen Spuren von Herpes (NZZ, Nr. 3, S. 35).
 

Mittwoch, 8. Januar 2014

Ich gehöre zu den wenigen, die nicht Tatort kucken. Ich mag diesen Quasi-Realismus mit den halbbescheuerten Kommissaren nicht. Dann lieber ganz bescheuert wie Monk. Figuren, Typen, Szenen, Bilder. Das Verbrechen völlig nebensächlich. Aber alles nah an der Klappsmühle. Das sitzt und bleibt.